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Stille Verbundenheit

 

Der zweite Jahrestags des Kriegsbeginns in der Ukraine war gekommen. Ich hatte viele Menschen aus der Ukraine und in der Ukraine im Herzen. Ich schickte ihnen allen eine Nachricht, und ließ sie spüren, dass ich mit ihnen leide und für sie bete. Daraufhin erreichte mich die Voicemail einer Mutter von zwei Kindern. Ihr Stimme war sehr verweint. Sie erzählte mir von ihrer Mutter und ihrem Bruder, die zwischen den Fronten der ukrainischen und russischen Soldaten in der Nähe von Cherson lebten und täglich in Todesgefahr waren. Ich spürte die ganze Not und Ohnmacht dieser Frau. Nachmittags besuchte ich sie. Wir redeten lange. Sie vertraute mir all das Leid an. Ich konnte ihr nichts abnehmen, aber ich konnte es an mein Herz lassen und mittragen. Als ich wieder ging, sagte sie: „Danke, dass du einfach immer wieder da bist!“ mit Tränen in den Augen verabschiedeten wir uns. – Vielen ukrainischen Freunden hatte ich morgens geschrieben, mir die Namen ihrer Lieben zu schicken, für die ich an diesem schmerzvollen Tag besonders beten solle. Als ich abends schaute, waren mir 72 Menschen anvertraut worden, einige waren schon an der Front gefallen. In der Stille des Abends legte ich sie alle betend Gott ans Herz.

Hoffnungsträgerin

Ich traf eine ehemalige Schülerin wieder. Sie stammt aus einer kinderreichen Familie mit vielen Problemen. Sie macht in unserer Schule ein Praktikum. Der Kollege, in dessen Klasse sie als Schülerin war, achtet konsequent darauf, dass die Kinder fair und liebevoll miteinander umgehen. So konnte sie sich gut entwickeln und als einziges Kind in ihrer Familie zum Gymnasium gehen. An der weiterführenden Schule erlebte sie Feindseligkeit und Schikanen von Mitschüler*innen, gegen die sie sich nicht wehren konnte. Es folgte eine schwere Zeit. Trotzdem hat sie ihr Abitur geschafft. Aufgrund ihrer eigenen Erfahrung ist es ihr ein großes Anliegen, Kinder und Jugendliche in Not stark zu machen und ihnen das Gefühl zu geben, nicht alleine zu sein. Und das zeigt sie in ihrem Praktikum. Sie ist den Kindern sehr nah. Die Herzen der Kinder fliegen ihr zu. – Was für eine Freude, dass sie den Weg ins Leben zurückgefunden hat. Sie wird für viele junge Menschen, die nicht mehr weiter wissen, eine echte Hoffnungsträgerin wird.

Es hat sich gelohnt!

Wir hatten uns mit den Texten und dem Layout des dritten Logbuches „Mein Weg: lückenlos und kurvenreich“ viel Arbeit gemacht, um die 10 jungen Menschen, die in dem Buch tief in ihre Lebensentwürfe schauen lassen, strahlend und mutmachend in Szene zu setzen. Gespannt warteten wir auf die Freigabe der 10 Kapitel: „Ich finde die Seiten von ‚meinem Kapitel‘ im Logbuch sehr gelungen! Ich bin sehr beeindruckt wie gut die Bilder mit dem Text zusammenpassen. Die Bilder, die ihr von mir gewählt habt, zeigen was ich eigentlich bin...beschreiben mich irgendwie... Danke euch!“ Ein junger Mann schrieb: Das Logbuch sieht beeindruckend aus. Ich bin meinen Part nochmals durchgegangen, sieht super aus, danke dafür!“ Ein weiterer: „Wow einfach nur fantastisch, wie gut es geworden ist. Ich hab dem nichts hinzuzufügen und hab Gänsehaut beim Lesen bekommen. Einfach eine wundervolle Arbeit von euch. Ganz großes Dankeschön.“ Eine junge Frau: „Das neue Logbuch gefällt mir ganz ausgezeichnet, der Entwurf ist doch wirklich gelungen!“ Und dann am späten Abend noch: „Ich habe mir jetzt erstmal meinen Teil angeguckt und durchgelesen und bin sehr, sehr erfreut, wie toll das geworden ist! Vielen Dank dass ich Teil davon sein darf!“ Am Ende dieses langen Tages geht unser Danke an den, der uns das Leben anvertraut hat, es füreinander einzusetzen.

Sie blieb dran!

Nun war sie Ärztin und hatte alle Hände voll zu tun. Sie hatte an vielen Aktivitäten von go4peace mitgemacht. Stolz erzählte sie von ihrer Arbeit, wie sie Menschen in ihrem Heimatland, dem Kosovo, jetzt helfen konnte. Ich fragte nach einer Gruppe junger Teenager, um die sie sich längere Zeit gekümmert hatte und die von ihrem jetzigen Arbeitsort 90 Autominuten entfernt waren. „Oh, um die Gruppe kümmere ich mich immer noch. Ich fahre zwei Mal in der Woche die Strecke hin und  zurück, um diese junge Leute stark zu machen, denn ich spüre, wie fragil ihr Leben in diesen Jahren ist. Gerade in der Zeit ihrer Pubertät müssen sie spüren, dass jemand für sie da ist. Dann lernen sie, aus ihrem Leben etwas Gutes und Großes zu machen. Alle Zeit, die wir in die Teenager investieren, um sie stark zu machen, ist gut investierte Zeit!“

Meine Zeit ist deine Zeit!

Sonntagsnachmittag. Ich rief eine ältere Ordensschwester an. Wir erzählten uns Erfahrungen, wie wir im jeweiligen Augenblick gelebt hatten. Die Schwester erzählte: Heute morgen war wieder so ein besonderer Augenblick. Ich hatte Jesus gesagt: Meine Zeit ist deine Zeit, denn ich hatte keine konkreten Aufgaben zu erledigen. Ich ging über den Flur und kam am Zimmer einer dementen Mitschwester vorbei. Vorsichtig schaute ich rein. „Oh wie schön, dass du kommst. Ich bin so allein. Alle Schwestern sagen, meine Mutter sei schon gestorben, aber ich glaube, dass sie lebt. Was denkst du denn?“ – „Auf jeden Fall lebt sie, bei Jesus. Ihr geht es dort viel besser, das ist Leben in Fülle!“ – „Ja, genau, das glaub ich auch, sie lebt!“ – „Glaubst du denn, dass sie mich heute Nachmittag besucht?“ – „Ach, weißt du, bei dem Regenwetter geht das doch gar nicht.“ – „Ja da hast du Recht! Es ist immer so schön, wenn du kommst! Komm ganz bald wieder!“ – „Versprochen!“

Maria Lichtmess

Ich verweilte zum Gebetsapostolat in der Kirche. Nach einiger Zeit kam eine ältere, recht gebrechliche Damen zu mir. Sie holte eine große Kerze aus ihrer Tasche. Sie sprach kein Deutsch, versuchte mir jedoch klar zu machen, dass sie die Kerze gerne segnen lassen würde. Es war der Lichtmesstag. Da ich der polnischen Sprache mächtig bin, erklärte ich ihr, dass sie am Sonntag zur Messe kommen könne und der Pfarrer die Kerze dann segnen würde. Wir kamen in ein längeres Gespräch. Die erschöpfte Dame war 78 Jahre alt und erst seit kurzer Zeit in Deutschland. Da sie in Polen keine Angehörige mehr hat war sie zu ihrer Tochter gezogen, die allerdings beruflich sehr eingebunden ist. So ist die alte Frau viel alleine und läuft oft viele Kilometer, um Lebensmittel zu kaufen. Das Schicksal dieser Frau rührte mich sehr und so bot ich ihr an, sie am Sonntag zur Kirche zu fahren. Als wir neben dem Altar die Telefonnummern austauschten und uns anlächelten, spürte ich so viel Liebe und gegenseitige Dankbarkeit für unsere Begegnung. Als mir die alte Frau abends im Bett nochmals ins Herz kam, liefen mir die Tränen.

Brücken in die Ewigkeit

Seit ein paar Jahren schicke ich drei älteren Verwandten jeweils einen Weihnachtsgruß. Auf eine Reaktion wartete ich jedes Jahr vergeblich. Um so mehr hat mich zum Jahreswechsel das Echo der Tochter eines Cousins meines Vaters berührt. Sie schickte meiner Mutter die Todesanzeige ihres Vaters und schrieb dazu: "Mein Papa hatte eine Lungenentzündung und musste noch am 24.12. ins Krankenhaus. Leider ist er dort am 27.12. verstorben. Sehr gefreut hat er sich noch über die Weihnachtspost von deinem Sohn, wie jedes Mal, wenn er Post aus Rom bekam". Inzwischen ist auch meine Mutter verstorben.

Kleine Propheten

Ich arbeite gern im Fach Religion mit einer jungen Kollegin zusammen. Nachdem wir eine Unterrichtsreihe zum Thema „Beten“ im zweiten Schuljahr durchgeführt hatten, stand für meine junge Kollegin ein Unterrichtsbesuch an. Neben mir wohnten zwei weitere Fachkräfte der Stunde bei.  Als ich später unter vier Augen mit einer der Lehrerinnen, die kaum Kontakt zu religiösen Dingen hat, reden konnten, meinte sie: „Ich musste in der Stunde plötzlich mit den Tränen kämpfen. Was die Kinder alles gesagt haben, dieses Vertrauen und diese Ehrlichkeit: Das war einfach nur schön!“

Wie in der Bibel

Ein kleiner Junge kam im Religionsunterricht zu mir. Er hatte entdeckt, dass er von Jesus unendlich geliebt ist. Dann sagte er zu mir: „Man müsste Millionen von Samen haben und sie auf der ganzen Erde verteilen. Samen für Liebe! Überall! Ganz viele!“ Ich habe ihm erklärt, dass Gott genau das macht und habe ihm das Gleichnis vom Sämann erzählt. Dass Gott seine Liebe und seine Worte überall auf der Welt austeilt, total großherzig, ohne Grenzen und verschwenderisch, hat den Jungen glücklich gemacht. Er war sehr stolz, dass er die gleiche Idee hatte, die sogar in der Bibel steht.

Die Mathematik des Himmels

In einer Religionsstunde kam ein Mädchen zu mir, die mir eine Plusaufgabe zeigen wollte. Ich war sehr überrascht, denn ich wusste aus der Hausaufgabenbetreuung, dass sie Mathematik überhaupt nicht mag.Sie hatte ein Bild zu ihrer Aufgabe gemalt und erklärte es mir: „Manchmal bin ich sehr traurig, weil ich etwas Schlimmes erlebt oder etwas Böses getan habe. Dann erzähle ich alles Jesus, egal, was es ist.” Zuerst hatte sie ihr Herz mit einem schwarzen Riss gemalt. Nach dem Pluszeichen hatte sie ein strahlend helles Licht gezeichnet und erklärte: „Jesus hat mich trotzdem lieb, versteht das alles und ist mir nicht böse.“ Nach dem Gleichheitszeichen hatte sie ihr Herz ohne Riss gezeichnet, das von dem strahlend hellen Licht umgeben war. Schließlich zeigte sie auf das Ergebnis ihrer Gleichung und sagte: „Zum Schluss repariert Jesus mein Herz, und es ist wie neu.“ Wir stellten fest: Wenn Gottes Geist bei uns ist, macht sogar Mathe glücklich.

Gott sorgt sich

Krank lag ich im Bett und fühlte mich ein wenig verloren. Aber es galt, geduldig im Bett zu bleiben. Am frühen Nachmittag ging ich zum Briefkasten. Ein großes Kuvert lag dort. Es kam aus Frankreich. Neugierig öffnete ich den Brief. Darin fand ich eine liebevoll geschriebene Karte auf einem wunderschönen Motiv der Kathedrale von Chartres, einem meiner Lieblingsorte auf der Erde. Der französische Übersetzer unseres Netzwerkes go4peace bedankte sich für das Weihnachtsgeschenk  und schrieb mir: „Ich freue mich, beim Übersetzen zu helfen und so in Verbindung zu sein und ich hoffe, dass du uns weiterhin so schöne Texte schreibst!“ Für mich war’s eine göttliche Umarmung.

Zwei Seiten einer Medaille

Gesundheitlich ein wenig angeschlagen lag ich im Bett. Eine voice-mail erreichte mich. Aufmerksam hörte ich sie ab. Da es still in meinem Zimmer war, nahm ich viele Nuancen und Schwingungen in der Stimme der jungen Botschafterin wahr. Ich spürte große Not, Sorge um ihre Familie und menschliche Überforderung im Bezug auf einige Kolleginnen, die sich ihr gegenüber nicht korrekt verhielten. Doch vor allem erlebte ich, WIE sie alles tat. Sie versuchte, Augenblick für Augenblick in der Liebe zu sein. Sie hielt alles Schwere in Liebe aus versuchte es zu verwandeln. Doch nun war sie an eine Grenze gelangt und frage sich, ob das noch gehen könne … Ich spürte ein tiefes Vertrauen. Die Voicemail endete. Der Schmerz und die Liebe dieses jungen Menschen – zwei Seiten einer Medaille –  hatten mich zuhörend tief ins Gebet gebracht. Not wurde zur Brücke – zueinander und zu Gott. Nichts war gelöst, aber die Wirklichkeit war benannt. In ihr wirkt Gott.

Klopfzeichen!

Mein Telefon klingelt. „Wir haben einen Schüler, der braucht dringend mal ein paar perspektivische Gespräche, denn er hat wirklich eine schwere Geschichte hinter sich und lebt jetzt in einer Jugendhilfeeinrichtung. Könnten Sie das machen?“ Trotz viel Arbeit spüre ich, dass in dieser Anfrage Jesus bei mir anklopft. Wenige Tage später treffe ich mich mit diesem Jungen auf einen Kaffee. Nach wenigen Minuten ist uns ein so vertrauensvolles Klima geschenkt, dass er zu erzählen beginnt. Ich staune, wie er unter widrigsten Bedingungen sein Leben in die Hand zu bekommen versucht und schon gut gelernt hat, sich selbst zu steuern. Ich lasse ihn spüren, wie sehr mich das beeindruckt. Dann erzählt er mir von seinen Musikvorlieben. Er hat bisher noch keine Chance gehabt, ein Instrument zu lernen. Mir kommt ein sehr musikalisch engagierter Mann in den Sinn. Ich schlage dem Jugendlichen vor, mit diesem Mann ein baldiges Sondierungstreffen zu dritt abzumachen. Gern willigt er ein. Abends lese ich in einer Mail. „Ich bin so froh über unser Treffen. Danke, dass Sie das alles möglich machen und organisieren!“

Schon fast vergessen!

Neben all den Hilfsprojekten für Kriegsgebiete hatten wir noch nach dem Erdbeben in Afghanistan auf die Hilfsanfrage eines Freundes für bedürftige Menschen im Erdbebengebiet reagiert. Wir hatten noch eine beträchtliche Summe zusammen  bringen können. Es war schon fast vergessen. Heute Abend bekam ich von unserem afghanischen Freund die Botschaft: „Ich hab heute ein paar Bilder bekommen und wollte mich damit ganz herzlich für eure tolle Unterstützung bedanken. In drei Dörfern haben 500 Familien in den afghanischen Bergen alles verloren. Mit unserer Hilfe haben wir echt ein Zeichen der Hoffnung setzen können. Mein afghanischer Freund hat die bedürftigsten Familien aufgelistet und dann alles verteilt! Mit dem Geld haben wir für 100 Familien für einen Monat Reis und Öl gekauft. Die Menschen dort sind sehr glücklich, dass wir das gemacht haben. Danke für alles!“

Gott lässt sich nicht lumpen!

Bei unsicheren Wetterverhältnissen hatte ich mich schon früh auf den Weg zu einer Schule gemacht, um dort das Projekt navi4life für Schüler*innen einer Abschlussklasse vorzustellen. Ich spürte in meiner Seele die Frage: Lohnt dieser hohe Aufwand insgesamt über 5 Stunden zu fahren für eine relativ kurze Präsentationszeit? Mir kam der Gedanke: Tu alles aus Liebe, denn allein das bleibt! – Es entwickelte sich ein lebendiges Gespräch mit zwei Lehrenden und dann kam die Präsentation. Am Ende durfte ich an alle Jugendlichen das Logbuch 1 „Mein Leben: windschief und glänzend“ verteilen. Mitten in diesem Getümmel blieb ein Jugendlicher einen kurzen Augenblick vor mir stehen und sagte: „Danke für das Buch, aber vor allem für die inspirierende und begeisternde Präsentation. Mir hat das sehr gut getan!“ Mit einer echten Freude im Herzen trat ich die lange Rückfahrt an.

Nur eine Tasse

„Ich muss dir dringend noch was Schönes erzählen“, sagte mir ein Freund vor einem Meeting: Eben wollte ich bei einem Kollegen in einer benachbarten Firma noch etwas abholen. Ich hatte meine rote go4peace-Tasse in der Hand. Ich kam in die Firma und sah, wie mein Kollege gerade dabei war, die gleiche rote go4peace-Tasse abzutrocknen. „Wo hast du denn die her!?“ fragte ich überrascht und vergnügt. „Von unserem Lageristen. Das ist seine Lieblingstasse, die er immer benutzt. Ich musste ihm  versprechen, sie sofort zurückzubringen, wenn ich ausgetrunken habe. Er gibt sie sonst nie aus der Hand.“ Vor über einem Jahr hatte ich dem Lageristen diese Tasse mit der Aufschrift: *Ich war durstig und ihr habt mir zu trinken gegeben!‘ geschenkt.

Leb ganz im Jetzt!

Bei unsicheren Wetterverhältnissen hatte ich mich auf einen weiten Weg zu Jugendlichen gemacht. Sie hatten um Informationen bezüglich eines FSJ-Einsatzes in Bosnien-Herzegowina gebeten. Neben dieser Einsatzstelle im Südosten Europas klangen Länder wie Brasilien, Südafrika, Madagaskar, Peru oder Namibia weitaus reizvoller. So hatten nur zwei Jugendliche an einem Jahr auf dem Balkan Interesse gezeigt. Ich spürte Enttäuschung in meiner Seele. Sofort kam mir das Motto des Monats in den Sinn: „Trau dem Leben!“ Ich stellte das Projekt kurz in der Gesamtgruppe vor und dann ging‘s in die Kleingruppen. Als das Zeitfenster für die beiden Interessierten vorbei war, klopfte es. Eine junge Studentin kam. „Das war so spannend, was du eben erzählt hast.“ Dann entwickelte sich ein halbstündiges ehrliches und lebendiges Gespräch. Und nochmals klopfte es und ein ebenso kostbarer Austausch wurde mir geschenkt! Als ich mich abends verabschiedete, kam eine der Jugendlichen nochmals auf mich zu: „Danke, dass du eigens gekommen bist. Für mich wars eine große Bereicherung!“

Traue dem Leben!

Ich bin Lehrerin an einer Grundschule. Die Mutter eines Erstklässlers schrieb, dass sie sich große Sorgen um ihren Sohn gemacht habe, bevor er in die Schule ging. Viele Dinge habe er ängstlich verweigert und sich nur wenig zugetraut. Sie hatte die Befürchtung, dass er die Schule nicht schaffen würde. Und nun bedankt sie sich von Herzen bei meinem Kollegen und mir, weil der Kleine aufblüht, gerne zur Schule geht und plötzlich neue Schritte wagt. Wir lesen: „Er ist ein selbstbewusster und fröhlicher Junge geworden, der Dinge schafft, die ich nicht für möglich gehalten hätte. So möchte ich ihnen für die große Fürsorge, Liebe und Wertschätzung danken, die sie den Kindern entgegenbringen. Das schafft ein Klima, in dem die Kinder wirklich wachsen können!“

Eine Oase im Trubel des Alltags

Irgendwie lief alles nicht so, wie es laufen sollte und dann noch ein dicker Stau. Ich horchte auf mein Herz und fragte: Was ist jetzt zu tun? Mir kam die Zahnärztin in den Sinn, die als Muslima über ihre Freundin das Licht von Betlehem bekommen hatte und sich tief bewegt bei mir dafür bedankt hatte. „Schauen Sie doch gern mal in meiner Praxis vorbei, wenn sie in meiner Stadt sind!“ hatte sie mich wissen lassen. Also fuhr ich hin. Als ich in den Räumen der Praxis ankam und die Dame am Empfang wissen ließ, dass ich nicht wegen Zahnschmerzen käme, sondern nur um einen kurzen Besuch zu machen, antwortete sie: „Herzlich Willkommen.“ Nach einigen Minuten des Wartens kam die Ärztin. „Ich freue mich so sehr, dass sie gekommen sind! Toll, dass Sie das einfach möglich machen.“ Und dann – mitten im Trubel der Praxis – organisierte sie einen Kaffee und wir kamen ein paar Augenblicke lang in einen ehrlichen und lebendigen Austausch - über ihre Familie im Gaza-Streifen, über ihre Kinder, ihre Heimat und vieles mehr. Eine Oase mitten im Trubel des Alltags. Beim Abschied sagte sie: „Was für ein Geschenk! Kommen Sie gerne wieder. Wir finden immer einen kurzen Augenblick!“ 

Werkzeug in der Hand eines anderen

Viele engagierte Kinder hatten als Sternsinger viel Freude in die Wohnungen vieler Menschen unserer Stadt gebracht. Am nächsten Tag erschien die Hälfte der Kinder und das Organisationsteam nochmals zum Gottesdienst. Ich konnte eine Vielzahl an kleinen frohmachenden Erfahrungen aus ihnen herauskitzeln. Spät abends erreichte mich noch eine wunderschöne Nachricht. „Der heutige Gottesdienst für die Sternsinger war - dank Ihrer unglaublichen Nähe zu den Menschen - ein verspätetes Weihnachtsgeschenk für mich. Die Ihnen vom Herrn geschenkten Talente und Begabungen machten den Kirchenraum zum Zentrum für die Begegnung von Jung und Alt. Die Kinder zu den Wandlungsworten um den Altar stehen zu sehen, war für mich ein helles Licht, wie der Stern über der Krippe. Ich glaubte zu spüren, dass Gott in diesen Augenblicken dankbar alle segnete. Bewahren Sie sich diese tiefe Liebe zu den Menschen. Sie stärken meinen Glauben!“

 

Viele engagierte Kinder hatten als Sternsinger viel Freude in die Wohnungen vieler Menschen unserer Stadt gebracht. Am nächsten Tag erschien die Hälfte der Kinder und das Organisationsteam nochmals zum Gottesdienst. Ich konnte eine Vielzahl an kleinen frohmachenden Erfahrungen aus ihnen herauskitzeln. Spät abends erreichte mich noch eine wunderschöne Nachricht. „Der heutige Gottesdienst für die Sternsinger war - dank Ihrer unglaublichen Nähe zu den Menschen - ein verspätetes Weihnachtsgeschenk für mich. Die Ihnen vom Herrn geschenkten Talente und Begabungen machten den Kirchenraum zum Zentrum für die Begegnung von Jung und Alt. Die Kinder zu den Wandlungsworten um den Altar stehen zu sehen, war für mich ein helles Licht, wie der Stern über der Krippe. Ich glaubte zu spüren, dass Gott in diesen Augenblicken dankbar alle segnete. Bewahren Sie sich diese tiefe Liebe zu den Menschen. Sie stärken meinen Glauben!“